Syrien Damaskus

Kurzprofil

  • Land, Projektort:Damaskus, Syrien
  • Kurzbeschreibung:Sinnstiftendes Freizeitangebot und pädagogisch betreute Skateboard-Workshops
  • Organisation:skate-aid international e.V.
  • Lokale Partner:SOS-Kinderdörfer Syrien
  • Projektdauer2018 - fortlaufend

Das Projekt

Ein Skatepark für Syrien - Skateboarding für Frieden und soziale Gerechtigkeit

Ohne dass ein Ende absehbar ist, hat der Syrienkonflikt das Land mit zunehmender Intensität heimgesucht. Das vergangene Jahrzehnt war eine Zeit drastischer Veränderungen für alle Aspekte des Lebens syrischer Bürger. Die Hauptstadt Damaskus hat eine zentrale Rolle im Konflikt gespielt und viele ihrer Bewohner mussten seitdem fliehen oder sind umgesiedelt. In den letzten Jahren, als relative Stabilität in das Gebiet zurückkehrt ist, sind viele Einwohner in ihre Häuser zurückgekehrt. Es war eine echte Herausforderung, ihr ehemaliges Wohngebiet in Trümmern zu sehen und die Normalität wiederherzustellen.

Dieses Projekt basiert, wie unsere gesamte internationale Arbeit, auf der Stärkung der Jugend und Unterstützung der Gemeinschaft. In Syrien erhält diese Vision eine neue Bedeutung, da wir auch unseren Beitrag beim Wiederaufbau leisten. In Zusammenarbeit mit SOS-Kinderdörfer, eröffneten wir  2019  unser neuestes Projekt: einen multifunktionalen Skatepark in Qudsaya, einem Vorort von Damaskus. Er beinhaltet auch einen Spielplatz und bietet somit Erholungsraum für die ganze Gemeinde, die sichtlich stolz auf „ihren Skatepark“ sind.

Neben dem Ausbau der Infrastruktur, wird den Jugendlichen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung angeboten, die über Kategorien wie Hautfarbe, Geschlecht oder religiöse Orientierung hinausgeht. Die Jungen und Mädchen werden von internationalen skate-aid Freiwilligen in das Skateboarden eingeführt und können regelmäßig an Skateboard-Workshops teilnehmen. skate-aid stellt auch die notwendige Ausrüstung, wie Skateboards, Safety Gear, Helme und Hardware, die die Kids vor Ort ausleihen können. Als Teil des Konzepts werden lokale Jugendleiter geschult, die das Projekt in Zukunft durchzuführen und um sicherzustellen, dass die lokale Gemeinschaft die Verantwortung übernimmt. Tägliche Skateboard-Workshops waren und sind ein erfolgreicher Weg, um Jungen und Mädchen gleichermaßen eine interessante Sportoption zu bieten. Über 300 Kids haben regelmäßig an unseren Workshops teilgenommen.

skate-aid will die Situation der Kinder in Damaskus verbessern. Im Skatepark sollten die Kinder die Möglichkeit haben, im Rahmen pädagogisch betreuter Workshops Dampf abzulassen, ihr Zugehörigkeitsgefühl im Umgang mit anderen zu stärken und Traumata zu überwinden. In einem Nachkriegsgebiet haben diese Kinder - viele von ihnen sind durch ihre frühkindlichen Gewalterfahrungen traumatisiert - keine Möglichkeiten zu Sport- oder Freizeitaktivitäten, die für ihre Entwicklung so wichtig sind. Darin liegt die Bedeutung dieses Projekts: Durch Skateboarding können wir zum Heilungsprozess der Kinder beitragen und eine neue Generation stärken, die ein Verständnis für die Bedeutung des Friedens hat.

Das Projekt wurde vom skate-aid e.V. München und zeitweise auch vom skate-aid e.V. Essen unterstützt. skate-aid international e.V. führt das Projekt seit Mai 2019 durch.

UPDATE:

In Syrien wird weiterhin intensiv und kontinuierlich geskatet. Das ist nicht selbstverständlich, denn die Situation vor Ort ist von Entbehrungen geprägt, seien es andauernde Stromunterbrechungen für mehrere Stunden, die hohe Arbeitslosenrate und strikte Einfuhrbeschränkungen. All das trägt nicht dazu bei, dass sich die Zivilbevölkerung vom andauernden Krieg erholen kann. Allen Widrigkeiten zum Trotz arbeitet unser Team weiter mit ganzem Herzen daran, den zum Teil traumatisierten Kids weiter einen sicheren Raum bietet zu können, in dem sie Kind sein können und sich zu starken Erwachsenen entwickeln können.