Ich bin ein vierzigjähriger Skateboarder und Chirurg aus Norwegen, der sich mit seiner Familie (Frau und zwei Kinder) in einem Sabbatjahr befindet. Am 05. Januar 2024 kamen wir zum ersten Mal in Namibia an. Im Gepäck hatten wir 35 kg Skateboard-Ausrüstung, Spenden der norwegischen Skateboard-Gemeinde an skate-aid in Windhoek.
Wir trafen uns mit Tangeni, unserem lokalen Kontakt, an der Paradise Garden Backpackers Lodge. Es war ein warmer und sonniger Tag. Wir holten die Skateboard-Ausrüstung ab und fuhren mit dem Taxi zur Schule für hörgeschädigte Kinder und Kinder mit anderen Kommunikationsschwierigkeiten (NISE, National Institute for Special Education). Der Skatepark fiel uns sofort ins Auge, da er direkt neben der Schule und nicht hinter einem Zaun liegt. Er ist wirklich gut gestaltet und mit hübschen Details auf dem Beton versehen. Die Schulkinder waren noch in den Sommerferien, also war es sehr ruhig. Wir packten die Skateboard-Ausrüstung im skate-aid-Container aus, der direkt neben dem Schulgebäude stand und machten ein paar Fotos. Nach einer Stunde folgte uns Tangeni in einem Taxi zurück nach Paradise Garden. Wir planten einen zweiten Besuch zwei Wochen später, wenn die Kids aus den Sommerferien zurück waren.
Am 22. Januar kamen wir dann in unserem eigenen Mietwagen zusammen mit meinen Eltern zurück. Es war bewölkt und in der Umgebung von Windhoek gab es einige Regenschauer, aber in der Nähe der Schule war es trocken. Tangeni, holte uns ab und wir wurden einer ganzen Reihe lächelnder Kinder unterschiedlichen Alters und beiderlei Geschlechts vorgestellt. Sie waren gehörlos, aber wir versuchten sofort mit ihnen zu kommunizieren. Die älteren Kinder übernahmen die Führung, als Tangeni die Tür des Containers öffnete. Zuerst die Schutzkleidung, dann das Skateboard. Einige Kids hatten Schuhe, andere nicht. Mein Sohn, der 7 Jahre alt ist, wurde gut integriert und bekam sofort Hilfe von den anderen Kids. Der Skatepark füllte sich allmählich, bis alle auf den Boards standen. Die Kinder stellten sich an verschiedenen Stellen des Parks auf, um bestimmte Lines zu fahren. Ich habe noch nie so gutes Skaten ohne Schuhe gesehen. Helm, Schutzausrüstung, Skateboard…aber keine Schuhe und trotzdem rippen! Es war eine große Freude und ein besonderer Moment für mich, die Kids, Tangeni und meine Familie zusammen zu sehen. Skateboarding ist „nur“ ein Weg, Kinder zu stärken - aber ein großartiger Weg! Nach einer bemerkenswerten Session im Skatepark wurde die Skateboard-Ausrüstung wieder im Container verstaut. Anschließend aßen wir noch gemeinsam ein paar Snacks, bevor wir uns bei den Kindern und dem Schulleiter dafür bedankten, dass wir sie besuchen durften. Wir hatten eine unglaublich tolle Zeit!
Die Skateboard-Ausrüstung aus Norwegen wurde an skate-aid als Organisation gespendet und nicht direkt an einzelne Kinder. Es ist nun Sache von skate-aid, zu entscheiden, wie die Spenden am besten verwendet/verteilt werden sollen.
Abschließend möchte ich meinen lieben norwegischen Freunden danken, die hochwertige Skateboard-Ausrüstung und Kleidung gespendet haben: Inger Johanne Stene von Mamma's Skateshop, Hermann Stene, Odd Andreas Tjønnås von Berserk Brettbutikk, Marte Liberg Sundsbakken von Session Sandvika und Jonathan Struksnæs von Session Arkaden. Und ein großes Dankeschön an skate-aid, Gabu und Tangeni, die diesen Besuch möglich gemacht haben.
Sven Haugvik
Sydney, Australien
30. Januar 2024
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